fakd-Newsletter vom 12. Januar 2022



2. Angebote der fakd

Wir entwickeln laufend neue Angebote in unseren unterschiedlichen Kategorien der Weiterbildungen, Seminare, Tagungen, Werkstätten – in Präsenz- und Online-Formaten, die Ihnen Anregung und Impuls für die Gestaltung Ihrer Arbeit sein sollen.

     Für alle, die es kompakt mögen, unsere „kurzen“ Online-Formate:


    3. Aus dem Werkzeugkasten:

    Resilienz entwickeln – Das ist wie Muskeltraining

     

    Von Kerstin Köhler, Diplom-Sprechwissenschaftlerin
    K+S Kommunikation Berlin GbR

    „Es ist immer leicht(er), wenn man weiß, wie es geht!“ – Das gilt auch für unsere Resilienz, der inneren Widerstandskraft gegenüber Herausforderungen. Ob beruflich, privat oder gesellschaftlich: Entscheidend ist unsere individuelle Wahrnehmung. Wie bewerten wir ein Ereignis? Wie bewerten wir ein Gegenüber? Wie bewerten wir eine Situation?

    Und falls Sie hier denken: „Moment mal, ich bewerte doch gar nicht.“ – Halten zu Gnaden: Tun Sie doch. Tun wir alle. Und zwar durch unsere Wahrnehmungsfilter. Diese sortieren uns die Welt und machen uns letztlich handlungsfähig – mehr oder weniger flexibel.

    Unsere Filter sind allerdings auch individuelle Muster. Wenn wir diese erkennen, können wir den Rahmen unserer Wahrnehmung wandeln. Dadurch entscheiden wir letztlich, wie wir uns verhalten wollen. Dazu im Folgenden ein paar Anregungen für das Training Ihrer Resilienz.

    Wir starten das Resilienztraining mit dem Warm-up, denn der Weg führt immer von innen nach außen. Hier empfehle ich das Lebensraster zu einer Selbstreflexion.

    Einfach ein Blatt Papier nehmen, und 10 x 10 Karos zeichnen oder markieren. Jede Zehnerreihe steht für eine Lebensdekade. Im nächsten Schritt markieren Sie nun das Raster: 1. Lebenszeit (hellblau), 2. Arbeitszeit (blau), 3. Verstrichene Lebenszeit (rot abgestrichen).

     

    Dadurch bekommen Sie vor Augen geführt, wieviel Zeit Sie (noch) aktiv gestalten können. Und Sie kommen an den Punkt, wo Sie entscheiden können, was Sie mit meiner Zeit anfangen möchten? Gerade in Zeiten, wo vieles Kopf steht, ist es sinnvoll, sich über die eigene Situation Gedanken zu machen. Und wann passt es besser, als zum Start eines neuen Jahres? Hier ein paar hilfreiche Fragen als Anregung:

    • Was ist mir in meinem Leben toll gelungen?
    • Was ist mein Lebensziel?
    • Was verleiht meinem Leben Sinn?
    • Wofür verwende ich meine Lebensenergie?
    • Was möchte ich verändern?
    • Welche Situationen sollen sich verbessern?
    • Was will ich in meinem Leben noch realisieren?
    • Welche Werte sind mir wichtig?

     

    Nun zur Stärkung des Resilienzmuskels: POP – Power of Positive.

    Kommunikation ist ein lebenslanges Training für unsere Resilienz: Wie reden wir mit uns und mit Anderen? Wie setzen wir den Rahmen unserer Wahrnehmung? Hier geht es unter anderem um das Enttarnen der eigenen Wahrnehmungsfilter. Sind wir uns der Filter bewusst, können wir uns auch bewusst entscheiden, wie wir uns verhalten wollen.

    Mitunter tun wir uns mit Situationen, Personen oder Themen schwer. Sie schaffen es, uns zum Reagieren zu bringen. Damit entscheiden aber Andere, wie wir uns verhalten (sollen).

    Im Nachhinein fragen wir uns dann, wieso wir uns so verhalten bzw. Dinge gesagt haben.

    Wir haben aber die Möglichkeit unseren Rahmen der Wahrnehmung zu dehnen – unter anderem mit der Frage: Wo sitzt das Positive? Oder statt: „Wieso passiert das mir?“ besser: „Was versucht es, mich zu lehren?“ Auch wenn dieser Perspektivwechsel nicht immer gelingt. Diese Grundhaltung stärkt unsere Resilienz, denn wir bleiben aktiv und sehen Dinge, die wir beeinflussen können. Und daran denken: „Du kannst nicht mutig sein, wenn dir nur wundervolle Dinge passiert sind.“(Mary Tylor Moore)

    Um den Muskel der Resilienz weiter zu entwickeln, empfehlen sich folgende Schritte, die individuell passend gestaltet werden können. Im Workshop arbeiten wir da gern mit kollegialem Austausch und Coachingsequenzen.

     

    Kurz ein Impuls zu 3. (Komfortzone kennen): Frage dich, was du brauchst und was dir Kraft gibt. Was tut dir gut?

    Wichtig ist es, auch in schwierigen Zeiten, auf die Freu-Räume zu achten und diese dann gezielt zu schaffen. Wenn die Urlaubsreise zum Lieblingsort nicht möglich ist, wie kann ich mir dann im Kleinen diesen Lieblingsort gestalten? Zum Beispiel auf dem Balkon oder mit einer Fotocollage auf der Couch sitzen und dabei ein urlaubstypisches Getränk zu sich nehmen.

    Manchmal ist ein Freu-Raum einfach nur, Zeit mit sich selbst zu haben, und die Gedanken schweifen zu lassen. Auch hier gilt: Freu-Räume sind individuell.

     

    Jede:r hat eigene Stellschrauben für Resilienz. Die innere Widerstandskraft hilft uns und ist gut für uns. Und in manchen Aufgabenfeldern ist unsere Resilienz somit auch gut für Andere. Zum Beispiel haben Führungskräfte die Aufgabe, auch in Krisenzeiten zu führen. Resilienz gehört hier zur Profession. Wenn ich als Führungskraft meine Stabilität, Energie, den inneren Kompass verliere, dann kann ich auch nach außen keine Orientierung und Sicherheit geben.

    Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, die eigene Resilienz zu entwickeln. Weitere Trainingsmöglichkeiten sind u.a. Humor, Gespräche mit vertrauten Menschen, Beten, Rituale, gutes Essen oder in die Natur gehen.

    Für Anregungen, Reflexion und weiteres Resilienzhandwerk sehen wir uns gern in den Veranstaltungen der fakd.

    Kerstin Köhler, K+S Kommunikation Berlin GbR
    Diplom-Sprechwissenschaftlerin, Moderatorin, Trainerin und Coach
    www.supporting-changes.com


    … und sonst noch

    • Zum 1. Januar 2022 hat Dr. Lars Charbonnier die Geschäftsführung der Akademien für Kirche und Diakonie gGmbH von Peter Burkowski übernommen.
    • Seit einigen Monaten ist der virtuelle EKD-Denkraum eröffnet (denkraum.ekd.de). Mehr als 300 Führungskräfte aus der verfassten Kirche und der Diakonie haben sich bereits angemeldet, um miteinander in unterschiedlichen Formaten Wissen und Erfahrungen zu teilen und neue Impulse zu erhalten. Die fakd ist als Kooperationspartner im Denkraum mit dem 15 Minuten-Format des „Espresso-Talks“ präsent. Der nächste Espresso-Talk findet am 18. Januar 2022 statt.

    Herzliche Grüße

    Ihr Team der Führungsakademie für Kirche und Diakonie