Führen in komplexen Kontexten und unsicheren Zeiten - Person und Organisation systemisch erkunden
In einer komplexen und sich unüberschaubar verändernden Welt brauchen wir in unseren Organisationen und Institutionen mehr Überblick und tieferen Einblick, um Dynamiken zu verstehen und Transformation angemessen gestalten zu können.
Wer Führungsverantwortung hat, sieht sich ambivalenten oder weitreichenden Erwartungen ausgesetzt:
- Wissen sollen, „wohin die Reise geht“, obwohl die Zukunft sich als unberechenbar darstellt.
- Veränderungsprozesse mit dem Risiko der Instabilität initiieren und trotzdem Sicherheit gewährleisten müssen.
- Mitarbeitende in ihrem individuellen Eigensinn anerkennen und fördern sollen und sie zugleich für Teamarbeit und flexibilisierte Abläufe gewinnen und befähigen wollen.
In diesem Angebot eines kombinierten Präsenz- und Onlineseminars über sechs zusammenhängende Module arbeiten wir mit und an den Anliegen der Teilnehmer*innen. Inhaltliche Impulse werden mit den konkreten Anliegen aus dem jeweiligen Führungs- und Leitungszusammenhang verknüpft.
Im Fokus steht die Schnittstelle von Person und Organisation. An ihr entscheidet sich oftmals, ob ein „Sprung“ in eine neue Veränderungsqualität gelingt. Nicht immer kommen die Veränderungsfähigkeit einer Person und die einer Organisation produktiv zusammen. Komplexität und Unüberschaubarkeit treffen in Organisationen nicht selten auf ein - vermeintlich - dysfunktionales Verhalten von Personen. Über die Analyse unterschiedlicher Haltungen und ihrer Kontexte werden wir Interventionsmöglichkeiten erproben.
Polaritäten und Dilemmata sind als Systemspannungen Motor von Veränderung: Konkurrenz und Kooperation, Gewinn und Verlust oder Bindung und Autonomie. Wir wollen erkunden, wie sie sich im kirchlichen oder diakonischen Bereich auswirken und wie sie kreativ zu nutzen sind.
Das Ziel dieser Weiterbildung ist, über Irritation Neues zu entdecken, ungewohnte Einsichten zu gewinnen und Unüberschaubarkeit kreativ nutzen zu lernen. Umsetzbare, konkrete und nachhaltige Lösungen werden gefunden, indem zugleich das systemische Wissen um Komplexität gehalten wird.
Durch die Aufeinanderfolge der Module kann dieses in der Praxis fortlaufend überprüfte neue Wissen gemeinsam weiterentwickelt werden.
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Ergebnisse
- Erweiterung der analytischen, kommunikativen und emotionalen Kompetenz
- Lösungstransfer in die eigenen Vorhaben
- Ambivalenzen aushalten und mit ihnen umgehen
- Aufmerksamkeit ausbilden
- Eine systemischere, gelassenere Haltung gewinnen
Schwerpunkte
- Führung und Komplexität - durch systemische Perspektiven mehr und anderes sehen
- Person und Organisation im Konfliktfeld verschiedener Veränderungsdynamiken - Haltung zeigen und ermöglichen
- Führen in unübersichtlichen Zeiten - Polaritäten und Dilemmata schätzen lernen und kreativ managen
- Narrative kirchlicher oder diakonischer Leitung - Neuerzählungen probieren
- Responsible Leadership - Entscheiden, welche Welt wir mitgestalten wollen
Informationen
14.- 15. September 2023, Berlin
10. November 2023, Online
01.- 02. Februar 2024, Berlin
11. März 2024, Online
24.- 25.04.2024, Berlin
Tagungshaus Dietrich-Bonhoeffer-Haus, 10117 Berlin
Hotel Grenzfall, 13355 Berlin
Schwedische Gemeinde, 10717 Berlin
12 Teilnehmende
Führungskräfte in Diakonie und Kirche
2.050,00 plus Übernachtung/Verpflegung
Veranst.-Nr.: 512406
Methoden
- Systemische Erkundungsaufstellungen zu konkreten Anliegen
- Kontextanalysen
- Verschiedene Formen kollegialer Beratung
- Inhaltliche Impulse aus der Organisationssoziologie sowie zu Entwicklungstheorien im Management (Reinventing Organization, Spiral Dynamic, Theory U u.a.), zur Diskussion um Transformative Führung und zu theologischen und ethischen Einschätzungen.
Dozierende
Dr. Birgit Klostermeier, Theologin und Soziologin, Regionalbischöfin i.R., selbstständige Beraterin, Göttingen/Berlin
Kontakt
Inhaltliche Anfragen
Tilman Kingreentilman.kingreen@fa-kd.de
Anmeldung
Bianka Mertel030/ 488 37 479
bianka.mertel@fa-kd.de